Mit vereinten Kräften gegen Ebola - Widmann-Mauz MdB besucht Gesundheitsgipfel in Kopenhagen, Mailand und Washington.
Die Ebola-Epidemie stellt die betroffenen Länder in Westafrika vor kaum zu bewältigende Probleme. Obwohl Deutschland neben vielen anderen Staaten die medizinische Versorgung vor Ort seit Monaten mit Diagnoseeinrichtungen, geschultem Personal und finanzieller Soforthilfe unterstützt, verschärft sich die Situation. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stufen Ebola mittlerweile als "Bedrohung der internationalen Sicherheit" ein. Aus diesem Grund nahm die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz MdB in den vergangenen Tagen an mehreren internationalen Treffen in Europa und den USA teil.
Widmann-Mauz MdB: „Der rapiden Ausbreitung von Ebola lässt sich nur mit vereinten Kräften begegnen. Beim Treffen des WHORegionalkomitees in Kopenhagen waren sich daher alle europäischen Regierungsvertreter einig, dass wir umfassende und weitreichende Hilfsprogramme brauchen. Staaten wie Guinea, Liberia, Nigeria, Senegal und Sierra Leone verlieren zunehmend ihre Handlungsfähigkeit. Neben dem weitgehenden Zusammenbruch der medizinischen Versorgung kommen nun auch Wirtschaft und Lebensmittelproduktion mehr und mehr zum Erliegen. Dort spielen sich unsagbare menschliche Dramen ab!“
Die WHO-Mitglieder setzen daher auf dezentrale Lösungen in den Dorfgemeinden. Durch lokale Versorgungszentren für Ebola-Patienten und vor Ort geschultes Personal soll die Ansteckungsgefahr eingedämmt sowie Hunger und Elend in den Familien und von Waisen bekämpft werden.
„Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie unterstützt die Bundesregierung gezielt die WHO und die vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisationen, darunter auch das in Tübingen ansässige Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (DIFÄM). Diese freiwilligen Helfer leisten Übermenschliches und können sich auf unsere Hilfe verlassen. Darüber hinaus unterstützen wir das Deutsche Rote Kreuz sowohl inanziell als auch logistisch dabei, ein mobiles Krankenhaus und eine Behandlungsstation in der Region aufzubauen und zu betreiben. Experten des Robert Koch-Instituts und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin sind seit März vor Ort aktiv. Zudem fördern wir ein Ausbildungsprogramm zur Schulung von medizinischem Personal in den Nachbarländern der betroffenen Staaten. Dies ist von besonderer Bedeutung, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern“, erklärt Widmann-Mauz MdB.
Ein paar Tage später ging es für Widmann-Mauz MdB in Vertretung des Bundesgesundheitsministers zum Informellen Rat der EU-Gesundheitsminister nach Mailand. Auch hier stand die Ebola-Epidemie im Zentrum der Beratungen. EUGesundheitskommissar Tonio Borg warb für mehr medizinisches Personal (Ärzte und Pflegekräfte) aus Europa. Dafür müsse aber auch die medizinische Evakuierung im Falle einer Ansteckung in die EU geklärt werden. Nicht alle Mitgliedstaaten verfügen jedoch über diese Kapazitäten. Widmann-Mauz MdB kündigte im Namen der Bundesregierung an, weiteres notwendiges medizinisches Hilfspersonal zu gewinnen und die Voraussetzzungen für eine funktionsfähige Rettungskette zu schaffen. Dabei verwies sie auf den erfolgreichen Aufruf von Bundesverteidigungs- und Bundesgesundheitsministerium nach freiwilligen Bundeswehr-Personal und medizinischen Fachkräften für einen Einsatz in Westafrika.
„Dafür wird das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kurzfristig weitere umfangreiche medizinische Ausrüstung zur Verfügung stellen. Die Bundesregierung ist auch bereit, aus Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit zusätzliche präventive Maßnahmen zu unterstützen sowie medizinische Materialien und Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wird sich das THW an der logistischen Unterstützung der Hilfsmaßnahmen in Deutschland sowie in der Region beteiligen. Wenn wir alle entschlossen handeln, unsere Kräfte bündeln und koordiniert vorgehen, können wir die Epidemie eindämmen“, untermauerte Widmann-Mauz MdB die deutschen Anstrengungen.
Um vereinte Anstrengungen ging es dann auch am vergangenen Wochenende in Washington. US-Präsident Barack Obama begrüßte zusammen mit US-Außenminister John Kerry, US-Verteidigungsminister Chuck Hagel, US-Gesundheitsministerin Sylvia M. Burwell sowie Sicherheitsberaterin Susen E. Rice hochrangige Vertreter aus über 40 Staaten, der WHO, der Weltbank u.a. internationalen Organisationen im Weißen Haus, um mit ihnen über die Zukunft und den Ausbau einer Globalen Gesundheitssicherheitsagenda (GHSA) zu diskutieren. Widmann-Mauz MdB stellte dabei das deutsche Engagement im Kampf gegen Ebola vor und informierte die WHO-Generaldirektorin Dr. Margret Chan und die US-Gesundheitsministerin Burwell über die weiteren Maßnahmen der Bundesregierung. Im persönlichen Gespräch bedankte sich Chan für den außerordentlichen Einsatz der Bundesregierung und die exzellente Zusammenarbeit mit deutschen Hilfsorganisationen. „Deutschland ist ein verlässlicher Partner der WHO“, so Chan.
„Es war natürlich ein ganz besonders beeindruckender Moment, bei diesen wichtigen und weitreichenden Gesprächen im Weißen Haus die Bundesregierung zu vertreten zu dürfen und mit den Kollegen aus anderen Staaten die gemeinsame Hilfe für Westafrika sowie weitere präventive Maßnahmen zu beraten“, beschreibt Widmann-Mauz MdB die intensive Arbeitsatmosphäre im Weißen Haus.
Widmann-Mauz MdB: „Präsident Barack Obama hat klar gemacht, dass die Weltgemeinschaft künftig noch besser auf gefährliche Krankheitsausbrüche vorbereitet sein muss und die Gesundheitssysteme in Risikoländern gestärkt werden müssen. Mit der globalen Gesundheitssicherheitsagenda soll daher der Aufbau flächendeckender Kapazitäten zur Prävention, schnellen Entdeckung und somit Reaktion auf Gesundheitsgefahren durch Infektionskrankheiten, wie Ebola, gefördert werden. Die Agenda setzt dabei Schwerpunkte in elf verschiedenen Bereichen. Deutschland hat mit anderen Ländern eine Führungsrolle für Maßnahmen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen übernommen. Mit Projekten in zahlreichen Partnerländern leisten wir außerdem einen herausragenden Beitrag zum Bereich biologische Sicherheit, um den Missbrauch gefährlicher biologischer Erreger zu verhindern.“
Nach zwei gesprächsintensiven Tagen in Washington ging es dann für Widmann-Mauz MdB wieder zurück nach Deutschland, wo sie an der schnellen Umsetzung der ausgeweiteten Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung mitwirkt.