Land fördert Max-Planck-Instituts-Neubau in Tübingen mit 41 Millionen Euro
Tübingen bekommt eine Außenstelle des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme. Zusammen mit dem Hauptstandort in Stuttgart bedeutet das eine einmalige Chance für Baden-Württemberg. Einerseits werden an beiden Standorten zusammen letztlich gut 450 Mitarbeiter beschäftigt sein. Andererseits ist das ein starkes Zeichen für den Anspruch des Landes, ein Standort für internationale Spitzenforschung zu sein. „Der Bereich intelligenter Systeme ist ein sehr innovationsträchtiges Feld mit einem großen Potential für Anwendungen in der Industrie“, so die Tübinger Landtagsabgeordnete Monika Bormann MdL.
Mit der neuen Außenstelle in Tübingen soll das hier vorhandene hohe Potential in den Lebenswissenschaften umfassend genutzt werden. Monika Bormann MdL freut sich: „Das Land finanziert in Tübingen einen Neubau mit rund 41 Millionen Euro. Diese Absicht hat der Ministerrat heute, am 15. Februar 2010, bekräftigt.“
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Dr. Peter Gruss, hatte das Konzept für das neue Forschungsinstitut in der heutigen Kabinettssitzung vorgestellt. Das neue Institut wird sich mit intelligenten Materialsystemen befassen, die, ähnlich wie biologische Systeme, auf ihre Umwelt reagieren und sich selbst steuern können. Daraus ergeben sich Anwendungschancen in allen Bereichen, die auf neuen Materialien basieren, etwa bei der Entwicklung von medizinischen Implantaten, aber auch in der Robotertechnik.
„Das neue Institut besitzt weltweit ein Alleinstellungsmerkmal, weil es erstmals Software- und Hardware-Expertise auf drei Teilgebieten der intelligenten Systeme, nämlich der Wahrnehmung, der Informationsverarbeitung und Handlung, unter einem Dach bündelt. Ich bin überzeugt, dass es daher auch international große wissenschaftliche Strahlkraft entfalten wird“, so der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Peter Gruss.
„Das Forschungsgebiet verbindet die Material- und Computerwissenschaften mit der Biologie. Der Standort Stuttgart mit seinem ingenieurwissenschaftlichen Umfeld und der Standort Tübingen mit seinem biowissenschaftlichen Umfeld sind dafür ideale Partner, die einander perfekt ergänzen“, sagte Minister Prof. Dr. Peter Frankenberg. In der Region entsteht ein weites Forschungsnetzwerk – mit den beiden Universitäten, dem Universitätsklinikum Tübingen, den bestehenden Max-Planck-Instituten sowie zahlreichen weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Mit dem Neubau auf dem Tübinger Campus der Max-Planck-Gesellschaft soll im Jahr 2013 begonnen werden. Eine Grundsatzentscheidung, Landesmittel für den Neubau in Tübingen bereitzustellen, hatte der Ministerrat bereits im Dezember 2009 gefasst. Auf dieser Basis hatte die Max-Planck-Gesellschaft ihre Planungen konkretisiert.
Die MPG wird je zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert (2011 insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro, Landeszuschuss Baden-Württemberg 2011 knapp 106 Millionen Euro).